Heidschnuckenweg

Hundefreundlich | Heidschnuckenweg wandern

Etappe 7 - Wandern mit Waueffekt
Auf den Etappen in Richtung Südheide ist es mancherorts so abgelegen, dass Wandern in Gesellschaft eine willkommene Abwechslung ist. Während die einen sich gerne gruppen- oder paarweise an der schönen Natur und grasenden Schnucken erfreuen, lieben andere Begleiter auf vier Pfoten. Auch meine Weggefährtin ist eine Fellnase und passt als Hütehund perfekt ins Heideidyll.


Walk the line  

 
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Das Naturschutzgebiet ist keine Freilaufzone und wenn dann nur für die Hunde der Schäfer. Alle anderen Vierbeiner müssen vorschriftsmäßig an die Leine und dürfen nicht einmal die Wege verlassen – auch und erst recht nicht den Heidschnuckenweg, an dem sich um die 9.000 Schnucken in 13 Herden tummeln. Dennoch sind Etappen mit über 21 Kilometern wie die 7. zwischen Soltau und Wietzendorf für lauffreudige Hunde eine einzige Glücksroute, so auch für meine Border-Collie-Dame Maisie.
 

Trinken to go

 
Wenn ich mir nur meinen Rucksack schnappe, flippt sie bereits aus vor Freude. Denn das kündigt an, die Gassirunde wird noch viel länger ausfallen als alltags ohnehin schon. Umso wichtiger ist es, ausreichend Wasser im Gepäck oder die kostenlosen Refill-Stationen im Blick zu haben. Nur selten liegt gleich ein ganzer Teich am Wegesrand wie an der Stadtgrenze in Breidings Garten – einem wunderschön angelegten Park, in dem es sogar Führungen gibt, weil er so riesig und sehenswert ist. Je weiter wir uns von Soltau entfernen, desto ruhiger wird es. Hat man beim Dörfchen Abelbeck das Designer Outlet links liegen lassen und die Autobahn hinter sich, geht es schnurstracks an Moorflächen weiter nach Wietzendorf, wo austreten abseits der geschützten Natur wieder möglich, aber gar nicht so einfach ist ...
 

Gut behütet


Bei Hunden ist das natürlich kein Problem, solange die Herrchen die Hinterlassenschaften mit Beuteln abstransportieren. Bei Frauchen sieht das schon anders aus, auch aufgrund der Tatsache, dass zwischen der Nord- und Südheide noch immer Truppenübungsplätze liegen, wie auch manche Schilder warnen. Zum Glück habe ich einen Wachhund dabei, überkommen mich seltsame Gedanken, die sofort wieder verfliegen angesichts der überall spürbaren friedlichen Idylle um mich herum, die den Heidschnuckenweg so besonders machen. Das findet auch Maisie, als sich die Aue bei Wietzendorf am grünen Ufer von ihrer schönsten Seite zeigt. Dort kann sie ausgiebig baden als Belohnung für die kurzweilige Wegbegleitung - mit dem Fazit frei nach Loriot: Ein Wandertag ohne Hund ist möglich, aber sinnlos.


  • Hunde dürfen im Naturschutzgebiet grundsätzlich nur angeleint mitgeführt werden, wo die Wege nicht verlassen werden dürfen. Dies dient nicht nur dem Schutz der Tiere, allen voran den Heidschnucken, sondern auch der Erhaltung der Heideflächen, die am besten auf kragem Boden gedeihen. 

  • Unweit vom Zentrum Soltaus liegt Breidings Garten - eine 11 Hektar große Parklandschaft, die 1850 von der Industriellenfamilie Röders angelegt und 1993 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

  • Refill-Deutschland ist eine einfache Idee mit großer Wirkung: Sie fördert den einfachen und kostenlosen Zugang zu Trinkwasser für alle. Wer mitmacht trägt aktiv zur Reduzierung von Plastikmüll und zu mehr Umweltschutz bei!

Die Kolumne vom Heidschnuckenweg - Randnotizen von Deutschlands schönsten Wanderweg

Sofies Schnucken-Post erscheint alle 14 Tage als Kolumne über den Heidschnuckenweg zwischen Hamburg und Celle, der zum schönsten Wanderweg Deutschlands gekürt wurde. Der 223 Kilometer lange Fernwanderweg durch die Lüneburger Heide erstreckt sich über 13 Etappen und ist zusätzlich mit 12 als „Heideschleifen“ bezeichneten Rundwanderwegen gespickt. 


Folgen-Übersicht:
Schnucken-Post #01: Moin vom Heidschnuckenweg
Schnucken-Post #02: Frühlingserwachen
Schnucken-Post #03: Endlich einsam
Schnucken-Post #04: Zauberhaft
Schnucken-Post #05: Unvergesslich
Schnucken-Post #06: Abenteuerlustig
Sc
hnucken-Post #07: Kosmopolitisch 
Schnucken-Post #08: Heilsam